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Radiostation sendet über das Internet

Die Geschichte des Internetradios

Unterhaltung verlagert sich zunehmen in das Internet und Streamingdienst verzeichnen regen Zulauf. Nicht nur Filme und Serien werden vermehrt über das Internet bezogen, das Internetradio erlebt ebenfalls wieder einen starken Zulauf. Das Internetradio war der Vorläufer der heutigen Streamingdienste und legte den Grundstein für die multimediale Übertragung von Daten über das Netz. Die Geschichte des Internetradios beginnt mit der fortschreitenden Entwicklung des Internets etwa Mitte der 1990er Jahre. Erst ab diesem Zeitpunkt war es möglich größere Datenmengen laufend zu übertragen, wenn auch die Anfänge vom Internetradio noch von Unterbrechungen aufgrund instabiler Leitungen geprägt waren.

Inhaltsverzeichnis

Startschuss 1995

Das erste Mal „On Air“ gib ein Internetradio im Jahre 1995. Die Sender Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg und der Sender Freies Berlin gründeten gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin, die sich um die technischen Details kümmerte, das erste Internetradio mit dem Namen Info-Radio Berlin-Brandenburg.

Im gleichen Jahr gab es auch ein vergleichbares Projekt vom Südwestfunk. Dieses Projekt beschäftigte sich jedoch weniger mit Radio on Demand, sondern das Archiv des Senders wurde digitalisiert und zur Verfügung gestellt. Bereits Mitte des Jahres 1995 kamen so über 190.000 Stunden an Musik- und Wortbeiträgen zusammen.

Teilweise war die Qualität der ersten Sendestunden noch deutlich unter der von konventionellem Radio. Erst seit problemlos mindestens 128 kBit/s übertragbar waren, nahm das Internetradio richtig Fahrt auf. Allerdings gibt es in manchen Ländern nach wie vor Internetradio mit einer Rate von lediglich 32 kBit/s, da in diesen Ländern der Ausbau von Breitbandinternet noch hinterherhinkt.

Boom in den 2000er Jahren

Ende der 1990er Jahre mit dem zunehmenden Boom des Internets nahmen auch immer mehr Streaming Dienste ihre Arbeit auf. Immer mehr Radiosender boten parallel zu ihrem Programm Teile davon als Stream über Internet an. Zudem gab es immer mehr unabhängige Sender, denn jeder, der wollte und die technische Infrastruktur dafür hatte, konnte selbst ein Webradio starten.

America Online startete Ende 2002 ebenfalls ein exklusives Radioprogramm für seine Breitbandkunden. America Online stellt auch technisch einen neuen Meilenstein auf, denn entgegen dem Trend entschieden sie sich nicht mit Real Networks zu kooperieren, der bereits solide Streamingtechnik zur Verfügung stellt. America Online entwickelte mit Nullsoft eine eigene Anwendung, über der das exklusive Radioprogramm verfügbar war.

Sprechrohr für Nischen

Das Internet entwickelte sich rasch als Sprachrohr für Jedermann. So ist es auch bei der Entwicklung von Webradio, denn viele nutzten die Chance ihre Musik und ihre Gedanken über eigens gegründete Radiosender zu verbreiten. Mit dem zunehmenden technologischen Boom und damit verbunden immer leistbarer Hardware konnte rasch jeder vom eigenen Wohnzimmer aus einen Radiosender starten.

So entstanden tatsächlich viele Radiosender, die sich mit Subkultur und Musikgenres beschäftigen, die nicht in großen Sendern zu höheren waren.

Kommerzielle Sender bieten paralleles Angebot

Doch auch Radiosender, die bisher ihr Programm über Funk verbreiteten, merkten rasch, dass sie über das Internet weltweit Hörer erreichen konnten. Nahezu jeder Radiosender streamt mittlerweile parallel sein Angebot über das Internet. Neben On-Demand Radio gibt es oft auch die Möglichkeit die Programme im Nachhinein aufgezeichnet anzuhören, was für die Hörer ein großer Informationsgewinn war.

Eigene Clients und Apps

Ab der 2000er Jahre nahm auch die technische Weiterentwicklung Fahrt auf. Nicht nur die Technik zum Streamen wurde verbessert, man versuchte auch das Nutzererlebnis zu optimieren. Anstatt mühsam durch das Netz zu surfen, um Webradios zu finden, gab es eigene Clients, in denen die Streams eingetragen werden konnten und sich per Klick starten ließen. Das war vor allem zu der Zeit, in der die Tab-Technologie der Browser noch nicht soweit entwickelt war eine echte Erleichterung für viele Nutzer, die dann zumindest auf ein Browserfenster verzichten konnten.

Dass das Internetradio im Trend liegt und sich stetig entwickelt, zeigt sich auch daran, dass sich viele Webradios mittlerweile auf Smartphonenutzer setzen. Sie bieten ihre Audiostreams als App an.

Eine gute Übersicht über die verfügbaren Internetradiosender findet sich unter https://radiolisten.de/ und http://www.internetradio-horen.de/.